Reisebericht: Papua Explorers Resort – Raja Ampat

Erzählte ich jemanden von meinem Urlaubsziel, sah ich meist in ungläubige Augen die darauf warteten, dass ich dem Begriff „Raja Ampat“ noch etwas Erklärendes hinzufüge. Das tat ich dann auch in Form eines Reiseverlaufes. Und jedes Mal wenn ich bei Sulawesi anlangte, erhellte sich die Miene meines Gegenübers und es platze erleichtert, es doch zu wissen,  „Ach, Afrika…“ heraus.
Raja Ampat, was „Vier Königreiche“ bedeutet, liegt jedoch nördlich von Australien und gehört zu Indonesien. Es erfordert eine recht langwierige Anreise. Aber – um es vorweg zu nehmen – noch niemals bin ich so gut erholt und voller Faszination für eine Region nach Hause zurück gekehrt. Das lag vor allen Dingen daran, dass man dort sehr naturverbunden lebt: es gibt keine Industrie, keine Straßen und Autos, nichts wird zwangsbeschallt mit Musik, kein Kommerz und keine Geschäfte. Man hört den Flügelschlag der Kakadus, so leise ist es. Und man kann Bäume riechen, so sauber ist die Luft. Man lebt mit dem natürlichen Rhythmus: bei Sonnenaufgang steht man auf und wenn es dunkel ist geht man schlafen.

Ein Pondok (Wasserschloss) im ökologisch nachhaltigen Resort „Papua Explorers“ war für drei Wochen meine wahrhaft fürstliche Residenz. Von der Terrasse meines Domizils führte direkt ein kleines Treppchen ins Meer, wo man abends Baby Haie und tagsüber Korallenfische und kleine Rochen beobachten kann. Auch der Epauletten Hai ist hier zu sehen.

Das Resort ist familiär geführt und das gesamte Personal vermittelt ebenfalls diese Atmosphäre. Man fühlt sich ehr unter Freunden als in einem Hotel untergebracht. Die Gastfreundschaft der Papuaner ist sehr herzlich. Dahinter verbergen sich Profis, die von dem was sie tun, auch etwas verstehen: die Küche ist vorzüglich: meist gibt es indonesische Köstlichkeiten begleitet von einem sehr aufmerksamen Service. Die Massage am Steg ist wohltuend und Yoga bei Sonnenuntergang verleiht Entspannung und Energie. Die gesamte Dive Crew hat vor allem ein Ziel:  Sie mit den schönsten Unterwasser Lebewesen vertraut zu machen. Dabei kommt der Spaß auf dem Boot nicht zu kurz: die Papuaner sind ein recht fröhliches Volk.

Mit Mantas zu schwimmen war wohl mein schönstes Erlebnis. Daneben war ich immer wieder von verschiedenen Haiarten fasziniert. Auch die großen Fischwärme, die prächtigen, bunten Korallen und kuriose Tiere wie der Krokodilfisch zogen mich in ihren Bann. Die vielen Riffe -  eines schöner als das andere  – sorgten mit ihren unterschiedlichen Bewohnern für traumhafte Erinnerungen.
Allein das intakte, wunderschöne Hausriff kann mit solcher Schönheit und Vielfalt aufwarten, dass man stundenlang nicht mehr aus dem Wasser möchte. Ein nächtlicher Besuch, um biofluoreszierende Tiere zu sehen, war ganz besonders reizvoll.
Aber auch an Land gibt es nachts etwas zu sehen: der Himmel leuchtet voller Sterne und die Milchstraße wartet mit unzähligen Sternschnuppen auf. So viele, dass mir schon nach kurzer Zeit keine Wünsche mehr einfielen. Nur einer ist geblieben: den nächsten Urlaub wieder im Papaua Explorers zu verbringen.

Gabriela