Tauchen in Komodo beeindruckt durch die immense Vielfalt in seiner Wasserwelt. Das kleine Archipel im Süden Indonesiens ist UNESCO Weltnaturerbe und der älteste Nationalpark des Landes, nach bald fünf Jahrzehnten strengen Schutzes zeigt sich dort das Korallendreieck unversehrt und artenreich. Man taucht über schillernde Korallen, macht sich auf die Pirsch nach Bambushaien, Torpedorochen und unzähligen höchst fotogenen Gestalten wie Pygmäen-Seepferdchen und Fangschreckenkrebsen, Nacktschnecken und Sepien.
Zwischen den Rifffischchen fressen Meeresschildkröten, Drückerfische und Büffelkopf-Papageifische geruhsam von den gesunden Gärten und vielleicht überrascht man beim Tauchen in Komodos Seegraswiesen sogar Dugongs.
Beim Strömungstauchen darf man in Komodo an vielen Tauchplätzen sein Können auf die Probe stellen und wird dabei von riesigen Schwärmen eingehüllt, begegnet kräftigen Thunfischen und Barrakudas, Grauen und Weißspitzen-Riffhaien. Dort liegen auch die berühmten Putzerstationen der Mantas, an denen sie das ganze Jahr über balzen, sich paaren und die Schuppen von der Haut knabbern lassen.
Tauchen im Komodo Nationalpark
Komodo liegt zwischen der warmen Floressee im Norden und der Sawusee, die in den Indopazifik übergeht. Der Gezeitenwechsel pumpt enorme Wassermassen zwischen den Inseln hindurch und die kalten Tiefenströmungen aus dem Süden sorgen für einen schnellen und stetigen Nachschub an Nährstoffen.
Dazu kommen die zahlreichen verschiedenen Lebensräume, man taucht in geschützten Mangrovenwäldern, über flache Riffe und steile Abhänge, durch Kanäle, um von der Strömung umspülte Pinnacles und Unterwasserberge. Sie machen Komodo für Taucher so interessant und die enorme Bandbreite von Flora und Fauna – vom Manteltierchen über Mantis Shrimps bis zum Mantarochen – möglich.
Makro- und Korallenwelt von Komodo
In weiten Bereichen des Nationalparks weben Hart- und Weichkorallen einen leuchtenden Teppich, beim Tauchen auf den Saumriffen finden sich die schönsten Gärten bereits in geringen Tiefen. 260 verschiedene Korallenarten streben in Komodo als Tische und Vasen, Korkenzieher, Fächer und Peitschen, als Geweihe und Bäumchen zum Sonnenlicht, zwischen ihnen drängeln sich Anemonen, Schwämme, Seelilien und Federsterne, Riesenmuscheln, Seeäpfel, -igel und -sterne.
Dieses Feuerwerk aus Farben und Formen ist die große Welt der kleinen Gestalten, der Pygmäen-Seepferdchen, Ladybugs und Heerscharen verschiedener Nacktschnecken. Man entdeckt unter ihnen Prachtsepien und Wunderpus, Bobtail-Tintenfische und Blauring-Oktopusse, außerdem Fangschreckenkrebse, Harlekin- und Porzellan-, Orang-Utan- und Zebrakrabben. Im Sand vergraben liegen Bobbit-Würmer und vielfach schlängeln Seeschlangen über den Boden.
Zudem rudern Grüne und Echte Karettschildkröten durch die Fluten und im Norden gelegentlich sogar Dugongs. Viele Tauchplätze, z.B. Siaba Besar, Cannibal Rock und Wainilu, bieten Möglichkeit für geniale Dämmerungs- und Nachttauchgänge, denn mit Einbruch der Dunkelheit verwandelt sich das Ensemble und man begegnet den Riffen noch einmal neu.
Komodos Fischreichtum
Das Treiben in Komodos Gewässern ist bunt und geschäftig. An den Gärten stromern kleine Korallenfischchen, wie Riffbarsche, Mandarin- und Anemonenfischchen, Kaiser-, Wimpel- und Papageifische. Die Gangs von Süßlippen, Drückerfischen und Soldatenfischen ziehen über die Riffe und Fotografen werden sich über Anglerfische, Drachenköpfe, Krokodil- und Skorpionfische freuen.
Aus dem Sand lugen Kolonien von Gartenaalen und in den Spalten lauern Muränen, unter Vorsprüngen liegen Blaupunkt- und Torpedorochen sowie die bulligen Himmelsgucker. Es ist die Einwohnerschaft des Indopazifiks mit ihren Schönheiten und Skurrilitäten – aber in sensationeller Menge und Vielfalt. Mittlerweile kennt man in Komodo über 1.000 Fischarten und dabei sind auch mehrere höchst imponierende Gestalten.
Tauchen mit Schwärmen, Haien und weiteren Großen
Vor allem der legendäre Norden Komodos mit seinen Kanälen und Wänden, Pinnacles und Unterwasserbergen beeindruckt durch das Schauspiel der Schwärme. An Castle- und Crystal-Rock, Golden Passage und The Cauldron flirren Schnapper-, Sardellen- und Makrelen-Wolken in der Strömung, verdunkeln die Sonne, teilen sich und finden wieder zusammen. Zu Komodos Großen gehören Barrakudas, Thunfisch und Zackenbarsche, Dickkopf-Stachelmakrelen, Napoleons, Büffelkopf-Papageifische und gigantische Mola Molas.
Auch Haie sind beim Tauchen in Komodo vielfach anzutreffen, darunter hauptsächlich Weißspitzen- und Schwarzspitzen- sowie Graue Riffhaie. Eine Sensation war die Sichtung eines seltenen Riesenmaulhais, der sich normalerweise in viel tieferen Gewässern aufhält (der Schutz Komodos scheint sich auch beim Großfisch herumgesprochen zu haben).
Regelmäßig stellen sich beim Tauchen in Komodo Delfine ein und sie gehören zwar nicht zur Stammbelegschaft, aber im Süden und Westen von Komodo besteht zeitweise die Chance auf Walhaie, manchmal wandern sogar Blau- und Pottwale durch das Archipel.
Tauchen mit Mantas
Komodo ist neben Raja Ampat einer der besten Orte Indonesiens, um mit Riffmantas zu tauchen. Man kann ihnen fast im ganzen Park begegnen, vielfach mischen sich Adlerrochen und Stachelrochen, manchmal sogar ein ozeanischer Manta dazu. Wer Glück hat, der erkennt darunter ein trächtiges Weibchen oder einen Ninja, also einen Black Manta.
Wunderbar ist, dass Menschen den Tieren nicht unbekannt sind und wenn sie sich wohlfühlen, fliegen sie mit ihren Schwingen eine halbe Stunde lang um die Tauchgruppen herum. An den Putzerstationen am Makassar Reef (auch schlicht Manta Point genannt) und Mawan im Zentrum, den Felsen im Norden und der Manta Alley im Süden sieht man sie in Gruppen aus drei oder vier Gefährten, während der Manta-Saison von Dezember bis Februar wurden schon Gruppen von 80 Tieren ausgemacht.
Tauchgebiete und Spots in Komodo
Kaum 60 Kilometer liegen zwischen der Nord- und Süd-Grenze des Nationalparks Komodo, aber die verschiedenen Tauchgebiete zeigen sich vollkommen unterschiedlich und jedes für sich auf Weltklasse-Niveau. Die vielen kleinen Inselchen der zentralen Region zwischen Flores und Komodo schaffen die wohl vielseitigste Unterwasserwelt des Nationalparks, die hochgerühmten Großfischspots finden sich im Norden Komodos an den Gili Lawa Inseln.
Passiert man Padar Island, ist man im Süden Komodos angelangt, der besten Region für Critter-, Makro- und Korallen-Liebhaber, es darf aber auch hier immer mit Großfisch gerechnet werden. Die Tauchgebiete im Westen zwischen Komodo und Sumbawa werden nur selten besucht, sie sind den versiertesten Tauchern vorbehalten. Insgesamt hat man die Wahl unter weit über 50 Tauchplätzen im Nationalpark Komodo und viele weitere warten noch auf ihre Entdeckung.
Tauchen im Norden Komodos
Nord-Komodo umfasst vor allem die Spots an der Nordspitze von Komodo Island mit den kleinen Inseln Gili Lawa Laut und Gili Lawa Darat. Dort liegen Crystal Rock, Castle Rock, der Hexenkessel (aka The Cauldron) sowie die Golden Passage und damit einige der berühmtesten Tauchspots Komodos dicht beieinander.
Mehrere flach abfallende Riffe und Steilwände bieten schöne Korallen und Makrogetier, der Fokus liegt beim Tauchen in Nord-Komodo aber auf Schwarm- und Großfisch wie Haien und Mantas – die Tauchplätze gelten nicht nur als die strömungs-, sondern auch die fischreichsten in ganz Komodo. Außerdem vagabundieren Delfine, Schildkröten und Dugongs herum. Man muss sich nur an den Riffen einhaken, die Show genießen und sich anschließend weitertragen lassen.
Strömungstauchen
Nordostküste Komodo: Toro Moncong, Batu Moncong, Lohwenci Reef und Hard-To-Find Reef
mindestens Advanced Open Water (AOWD)
Tauchen im Zentrum Komodos
Das große Gebiet mit den vielen kleinen Inseln zwischen Komodo, Padar und Flores bietet Gelegenheit für unterschiedlichste, (zeitweise) auch etwas weniger anspruchsvolle Tauchgänge. Mit den Putzerstationen am Makassar Reef und Mawan liegen dort die wichtigsten Manta Points von Komodo. Vielerorts finden sich auch herrlich belebte Korallengärten und an Rincas Nordküste liegen mit Wainilu und Gindang interessante Muck-Diving-Spots.
Rinca Nord: Bonsai, Nusa Pimpe Beach, Wainilu (aka Waenilu), Wainilu Mangrove, Gindang und Payung Island
Komodo Ost: Makassar Reef (aka Manta Point, Karang Makassar), Batu Tiga (aka Three Rocks), Pink Beach (Pantai Mera), Loh Namu, Tanjung Lelok Sera, Indihiang Pulau Indihiiang, Batu Saloka, Loh Liang Bay und Soro Lia Bay
Flores: Waecicu
Oktober bis März: 24 und 28 Grad
Oktober bis März: 15 bis 20 Meter
Tauchen im Süden Komodos
In Süd-Komodo befinden sich einige der besten Makro-, Critter- und Korallenspots Indonesiens, der Reichtum des Lebens auf den Riffen ist erstaunlich und Nachttauchgänge exquisit. Sie beginnen mit dem Secret Garden, Three Sisters und Pillaarsteen an Padar Island im Hauptkanal, seinen Ruf verdank diese Region aber hauptsächlich der Horseshoe Bay und der Insel Kode im Süden Rincas. Dicht an dicht liegen dort gefeierte Makro-Spots wie Larry’s Yellow Wall Of Texas, Torpedo Point und Cannibal Rock.
Im Süden von Komodo Island ist ein weiterer Spot, an dem man oft mit großen Gruppen von Mantas tauchen kann und so nah an der Sumba Strait wogen natürlich auch Schwärme im Wasser und die Großen kommen aus den Tiefen empor. Manchmal begegnet man beim Tauchen neben Haien und Delfinen sogar einem Mondfisch oder Walhai.
Südküste Rinca (Horseshoe Bay aka Loh Dasami), Kode und Montong
Komodo Süd: Manta Alley, German Flag (aka Toro Bendera), South Tala, Langkoi Rock, Teluk Loh Sera, Tanjung Loh Sera, Twins, The End of the world und Batu Gaja
Horseshoe Bay (Rinca) und Kode: Larry’s Yellow Wall Of Texas, Cannibal Rock (aka Batu Buas), Banana Reef, Boulders, Torpedo Point (aka Torpedo Alley), Rhino Rocks, Crinoid Canyon und Jimmy’s Rock
Weitere Rinca-Spots: Swallow Hole (Westküste) und Torro Sie (Ostküste)
Motong: Apple Orchard und Kerita Tol
Tauchen im Westen Komodos
Die Tauchgebiete der Sape Meerenge zwischen Komodo und Sumbawa gehören zu den am wenigsten erforschten Tauchgebieten, man wird die Spots nur selten mit anderen Safaribooten teilen müssen. Was man bislang jedoch kennt, ist kaum weniger bemerkenswert als in den traditionellen Regionen.
An Steilwänden und in Strömungskanälen, Höhlen und Canyons wachsen gesunde Korallen zum Licht, beim Tauchen besonders eindrucksvoll sind aber die gewaltigen Schwärme und vielen Großfisch-Begegnungen, darunter mit verschiedenen Haiarten.
Schon außerhalb des eigentlichen Nationalparks liegen zwei Vulkaninseln. An Gili Banta kann man direkt im Krater tauchen, der Gunung Api auf Sangean ist dagegen einer der aktivsten Vulkane Region mit erstaunlicher Topografie, blubbernden Gasblasen, bunten Korallen und Crittern im dunkeln Lavasand. Tauchen an diesen Komodo-Spots ist jedoch äußerst anspruchsvoll und bei Voll- und Neumond gar nicht möglich.
Muckdiving
Gili Banta: White Angels, GPS Point, Tanjung Rusa, Toro Oi, Batu Montjo, Gazor Beach, Tondok Rasa (Roller coaster), Galley rock (aka Ghally's rock) und Batu Baso
Pulau Sangean (Gunung Api): Bubble Reef, Tiny Bubbles, Black Forrest, Deep Purple, Hot Rocks, Lighthouse Reef (aka Tanjung Menjangan, Lighthouse Bay), Black Diamond und Bontoh Reef (aka Bantoh Reef)
mindestens Advanced Open Water (AOWD)
Beste Reisezeit: Tauchen in Komodo
Komodo ist ein ganzjähriges Tauchreiseziel. Für den Norden und das Zentrum Komodos sowie Tauchen mit Großfisch gelten die Übergangmonate sowie die heiße Trockenzeit von April bis Oktober als beste Reisezeit. Dann ist die See ruhig, die Wassertemperaturen bewegen sich zwischen 27 und 29 Grad und auch die Sichtweiten sind mit 20 bis über 30 Metern durchaus anständig.
Für das Tauchen an den Korallenwänden und Makro-Spots im Süden Komodos sind die Tauchbedingungen während der Regenzeit von November bis März optimal. Das Wasser ist in dieser Region das ganze Jahr über kühler, die Temperaturen schwanken je nach Tauchplatz zwischen 20 und 27 Grad und es lohnt sich, zwei Tauchanzüge verschiedener Dicke oder zusätzliche Schichten einzupacken. Auch die Sichtweiten unterscheiden sich enorm, sie können 5 bis 30 Metern betragen.
Tauchbedingungen und Taucherfahrung
Grandioses Strömungstauchen
Komodo ist ein eher flaches Tauchgebiet, viele der schönsten Gärten beginnen bereits in Tiefen von fünf Metern und selten muss man die 30-Meter-Grenze passieren. Vor allem im zentralen Teil des Parks finden sich Tauchplätze für stille Genießer und eine geruhsame Erforschungen der Unterwasserwelt.
Als allererstes sollte man für das Tauchen in Komodo aber seinen Riffhaken einpacken – diese Gewässer sind berühmt, berüchtigt und geliebt für brillante Driftdives. Die Lage zwischen Flores- und Sawusee, die mächtigen Gezeitenwechsel zu Voll- und Neumond und seine besondere Topographie verursachen starke Strömungen und unerwartete Verwirbelungen, die es nicht nur in Punkto Biodiversität in sich haben.
Um die besten Tauchspots (insbesondere im Norden) zu erleben, empfehlen wir AOWD, sehr gute Tarierfähigkeiten und mindestens 30 geloggte Tauchgänge. Die nächste Druckkammer befindet sich seit 2018 in Labuan Bajo, eine weitere auf Bali.
Das UNESCO Weltnaturerbe Komodo ist fraglos eines der besten Tauchgebiete der Welt. Wir konnten Ihnen Lust auf das Tauchen mit Mantas, Haien und riesigen Schwärmen, auf Makro-Begegnungen in bunten Gärten machen? Dann kontaktieren Sie uns und wir stöbern gemeinsam nach einem passenden Reiseangebot für Sie.