Beim Tauchen an Bohol darf man eines der schönsten Tauchgebiete der Visayas erleben. Schon in den flachen Gewässern, vor allem aber an den Steilwänden der Inseln schaffen Hart- und Weichkorallen, Schwämme, Federsterne und Muscheln ein buntes, vielgestaltiges Kunstwerk. Es ist die Welt kleiner, geschäftiger Lebewesen, man wird beim Tauchen winzigen Seepferdchen und seltenen Nacktschnecken, Porzellan-Krabben, Blauring-Oktopussen und vielen mehr begegnen.
Selbst Profi-Fotografen sind von dieser kunterbunten Makro-Truppe in Bohol beindruckt. Dazu kommen all die tropischen Rifffischchen und viele Schildkröten, ansehnliche Schulen und Schwärme, Großfisch wie Riffhaie, Drückerfische und Büffelkopf-Papageifische. Manchmal sprinten Delfine durchs Blau oder es erscheint ein Manta, Hammerhai oder Fuchshai und – während der Saison – schnorchelt und taucht man in Bohol mit Walhaien.
Das Wasser ist klar und warm, die Tauchspots abwechslungsreich und auch die Strömungen sind Tauchern meist gewogen. Das macht Bohol und seine Nachbarinseln Cabilao und Panglao zu einem hervorragenden Tauchgebiet für Schnorchler, Anfänger und entspannte Urlaubstaucher.
Bunt, bunter, Bohols Unterwasserwelt
Die Inseln Bohols sind von seichten Saumriffen umgeben, nach 50 bis 150 Metern fällt der Meeresboden jedoch in Steilhängen und Wänden mit vielen kleinen Höhlen, Grotten und Spalten zu einem Tiefplateau ab. In den Küstenbereichen taucht man in ausgedehnten Mangrovenwäldern, über Seegraswiesen sowie Sandflächen und schon hier, in nur 5 bis 10 Metern, beginnen die sagenhaften Korallengärten Bohols.
Farbenfrohe Teppiche aus Stein- und Weichkorallen legen sich über weite Teile der Unterwasserwelt Bohols, ein Gedränge aus großen Gorgonien und Anemonen, Tisch- und Salat-, Kelch- und Geweihkorallen, auch seltene Arten wie Dörnchenkorallen sind dabei. Die Lücken werden von Schwämmen und Seescheiden, Riesen- und Diskomuscheln, Korb- und Federsternen gefüllt.
Tauchen mit Bohols Makro-Belegschaft
Unzählige Klein- und Kleinstformate bevölkern Bohols Gärten, beim Tauchen zeigen sich Nacktschnecken, Pygmäen-Seepferdchen und Seenadeln sowie Mimik-Oktopusse und ihre Verwandtschaft wie der Wunderpus. Critter und Krabbeltierchen gibt es in Hülle und Fülle, man wird Plattwürmer und Fangschreckenkrebse, winzige Spinnen- und Orang-Utan-Krabben sowie Imperator- und Coleman-Partnergarnelen entdecken.
Für Unterwasserfotografen- und -filmer sind die vielen wunderbaren Merkwürdigkeiten der Meeres eine wahre Schatztruhe und wer in Bohol nach Einbruch der Dämmerung taucht, kann Spanische Tänzerinnen, Sterngucker, Schwammkrabben und Mandarinfische antreffen.
Bohols Rifffische, Schildkröten & Co.
Arten- und zahlreich geht es auch unter den Rifffischen zu. Natürlich begegnet man beim Tauchen an Bohol Bekanntheiten wie Clownfischen und Fledermausfischen, Harlekin-Geisterpfeifenfischen und Kardinalbarschen. Kenner werden sich über Seemotten, Krokodil- und Froschfische, Anglerfische und verschiedene Drachenköpfe freuen, darunter Feuerfische und Schaukelfische.
Außerdem fluten Verbände von Süßlippen und Kaiserfischen über die Gärten, an denen große Büffelkopf-Papageifische grasen, Napoleons umherwandern und Drückerfische ihr Revier verteidigen. Unter den Vorsprüngen verstecken sich Korallenwelse, Schlangenaale und Muränen geistern herum.
In allen Tauchgebieten Bohols finden sich Turtle-Spots mit Grünen Meeres- und Echten Karettschildkröten, es gibt Seeschlangen-Kolonien, teils gleiten Blaupunktrochen über den Sand oder es patrouillieren Weißspitzen- und Schwarzspitzen-Riffhaie.
Tauchen mit Großfisch, Schwärmen und Walen
Man sollte beim Tauchen in Bohol nie den Blick ins Blau vergessen, denn abseits der Riffkämme wirbeln und jagen Füsiliere und Makrelen, Barrakudas und Thunfisch durchs Wasser, ihre Schulen und Schwärme sind durchaus stattlich. Vor allem im (europäischen) Winter und Frühling kommt auch Pelagisches des Weges, wie Mantas oder Adlerrochen, gelegentlich ein Hammer- oder Fuchshai.
Mindestens 13 Walarten kennt man in Bohol, die Großen wie Brydewale, Blauwale und Pottwale stellen sich leider nur äußerst selten ein, aber Delfine sieht man beim Tauchen in schöner Regelmäßigkeit und manchmal sogar in Gruppen von bis zu 20 Tieren. Es sind Kurzflossen- und Zwerggrindwale, Melonenkopf-, Risso-, Flecken- und Kurzschnabeldelfine, die sich vor allem im Tauchgebiet zwischen Pamilacan und Balicasag Island tummeln.
Tauchen und Schnorcheln mit Walhaien
An das Tauchen in Bohol darf man große, ja riesige Erwartungen hegen, denn ab November trudeln die Walhaie in der Mindanaosee ein und bleiben bis Juni. Neben Oslob und Donsol im Ticao Pass gilt Bohol als eines der besten Walhai-Gebiete, denn die »Butanding« haben sich längst gemerkt, dass bei den Fischern Futter auf sie wartet.
Manchmal trifft man die zwölf Meter langen und bis zu 30 Tonnen schweren Tiere bereits während Tauchgängen, wahrscheinlicher ist dies aber während der Whalewatching Trips. Beim Städtchen Taug bzw. Lila ziehen während der Saison meist eine Handvoll erwachsene Tiere in geringer Tiefe und Strömung ihre Runden und man darf mit den größten Fischen der Welt schnorcheln.
Bohols Tauchgebiete und Spots
Bohol besitzt drei wichtige Tauchgebiete, sie liegen alle in der Südhälfte der Insel. Im Südwesten befinden sich Panglao Island und die kleinen Koralleninseln Balicasag und Pamilacan; sie werden als »Bohol Marine Trigangle« bezeichnet und seit Jahrzehnten betaucht – dementsprechend frequentiert sind allerdings auch ihre Tauchspots.
Bedeutend beschaulicher geht es dagegen bei Cabilao Island im Westen sowie Anda, einer Halbinsel im Osten Bohols zu – andere Tauchgruppen trifft man dort noch selten. Manche Spots stehen mittlerweile unter Naturschutz und erholen sich prächtig, von Korallenbleiche ist in Bohol nichts zu bemerken. In Tagesausflügen kann man auch die anderen Tauchgebiete erkunden, manchmal machen sich die Anbieter sogar bis Siquijor, Camiguin nahe Mindanao oder Leyte auf.
Tauchen um Anda | Bohol
Die Halbinsel Anda mit den schönen Stränden und hohen Klippen im Südosten Bohols steht noch nicht allzu lange auf den Bucket-Lists der Taucher. Am Eingang zum Canigao Kanal rettet sie nun aber dem Festland die taucherische Ehre, denn alle anderen Tauchgebiete Bohols liegen um die Nachbarinseln.
An der 14 Kilometer langen Küste zwischen der Guindulman und Cogton Bay kann man an über 30 abwechslungsreichen Plätzen tauchen und selten muss man längere Anfahrten in Kauf nehmen. Schon der Flachwasserbereich ist farbenfroh und artenreich, meist erkundet man aber die Abhänge und Wände sowie die Tiefplateaus auf 20 bis 30 Metern. Großartig sind die Höhlen am Turtle Point und Neptunes House, in der Anda-Region halten sich auch die Walhaie auf.
Makro-Tauchen und Schildkröten
Walhaie
Tauchen um Cabilao
Das kleine, dreieckige Cabilao liegt in der Straße von Cebu im Westen von Bohol. Während über dem Meeresspiegel kaum etwas los ist (es sei denn, es gibt ein Kirchenfest), geht an den Riffen die Post ab. Für Philippinen-Kenner ist Cabilao schon lange ein Begriff für echtes Weltklasse-Makro. An der 70 Meter hohen Steilwand, die die Insel umgibt, setzt sich das Korallendreieck mit Gorgonien-Wäldern, jeder Menge Crittern und Fischchen dramatisch in Szene (bester Spot: Gorgonia Wall).
Leider stellt sich die berühmte Schule der Hammerhaie nicht mehr ein, von Dezember bis Juni sollte man dennoch nach einsamen Wanderern Ausschau halten. Rund um Cabilao und ihren Nachbarinnen Sandingan und Pangangan liegen (je nach Zählweise) 15 bis 20 Tauchspots – und Erlebnisse für ein Vielfaches davon.
perfekt von November bis Mai
Gorgonien, Critter und Nachttauchgänge
Pangangan: Pangangan Wall
Sandingan: Sandingan Slope, Wall und Pier
Tauchen um Panglao Island | Alona Beach
Im Südosten Bohols ragen die weißen Strände von Panglao Island in die Mindanaosee, es ist das am besten erschlossene Tauchgebiet der Region. Direkt an der Küste betaucht man über 30 abwechslungsreiche Tauchspots mit Korallengärten, Wänden und kleinen Höhlen (bester Spot: Hole in the Wall am Arco Point), die Tauchbasen versenkten sogar Schiffchen. Panglao liegt zudem günstig für das Inselhopping nach Balicasag, Pamilacan sowie Virigin Island; manchmal unternimmt man von dort sogar Tagesausflüge bis nach Siquijor.
perfekt von November bis Mai
(Ausflüge nach Balicasag und Pamilacan)
Gak-Ang Island und Virgin Island (aka Puntod)
Doljo (Point, Wall, Sanctuary und Steps), Doljo Beach (aka Hammerhead Point und Fan Coral), Momo Beach, El Capitan, Twin Caves, Napaling, Bohol Nature, Jeepney, Jackfish-Spot, Elephant Ear Wall und Cave Area
Tauchen um Balicasag
Balicasag Island liegt knapp acht Kilometer südwestlich von Panglao, auf dem Weg dorthin durchkreuzt man den wunderschönen Flachwasserbereich vor der Bucht von Panglao (Reef Flat Panglao) mit Virgin Island. Der artenreiche Südosten Balicasags wurde unter Naturschutz gestellt (Marine Sanctuary Balicasag) und an den etwa 8 Tauchplätzen zeigen sich die Korallen in Bestform.
Der bekannteste Spot ist der Black Forest mit seiner Kolonie Schwarzer bzw. Dörnchenkorallen. Herrlich sind außerdem die Lichtreflexe an der 50 Meter tiefen Cathedral Wall, wo man mit der Taschenlampen in Spalten und kleinen Höhlen spionieren sollte.
perfekt von November bis Mai
tiefere Bereiche meist nur für erfahrene Taucher
Tauchen um Pamilacan | Cervera Shoal
Das kleine Pamilacan liegt knapp eine Stunde südlich von Bohol, der Name dieser idyllischen Fischerinsel soll »Schlafplatz der Mantas« bedeuten. Solche gehören heute zwar nicht mehr zur Stammbelegschaft, dafür zeigen sich in diesem Gebiet Bohols Delfine und – zur passenden Jahreszeit, mit etwas Glück und einem guten Spotter – auch Walhaie.
Die fünf Tauchspots an Pamilacans Küste stehen zum Teil unter Schutz, ein weiterer, aber anspruchsvoller Platz befindet sich einige Kilometer in Richtung Balicasag, man nennt ihn Cervera Shoal oder Snake Island. An der versunkenen, von Korallen bewachsenen Insel lebt eine riesige Kolonie von Schildkrötenkopf- sowie schwarz-weiß gebänderten Seeschlangen.
perfekt von November bis Mai
Seeschlangen und Delfine
Cervera Shoal (aka Snake Island, Sunken Island oder Spaghetti Reef)
Beste Reisezeit: Tauchen in Bohol
In Bohol kann man das ganze Jahr über tauchen, denn an den Korallengärten ist immer etwas los und sowohl die Luft- als auch die Wassertemperaturen bewegen sich gleichbleibend zwischen 26 und 29 Grad. Ein 3- höchstens 5-mm-Tauchanzug ist dafür vollkommen ausreichend.
Als beste Reisezeit zum Tauchen in Bohol schlagen wir von Scuba Native Tauchreisen aber die Monate zwischen Januar und Juni vor. Denn dann reicht die Sicht beim Tauchen in Küstennähe zwischen 10 und 20 Meter weit, an Offshore-Spots sogar bis 30 Meter und mehr. Und dieser Zeitraum fällt vor allem in die Großfisch- und Walhaisaison (ihr Höhepunkt ist von Februar bis Mai).
Über dem Wasser kommt es in der ersten Jahreshälfte außerdem seltener zu Niederschlägen (und die Chocolate Hills färben sich Schokoladenbraun). Im restlichen Jahr kann das Wetter ein wenig launisch sein und die Sichtweiten nehmen ab, zudem können Strömungs- und Oberflächenbedingungen den Tauchbetrieb an manchen Spots erschweren.
Tauchbedingungen und Taucherfahrung
Bohol ist in weiten Teilen ein relativ einfaches Tauchgebiet, an vielen Spots kommen sogar Anfänger und gelegentliche Ferientaucher gut zurecht. Die Topographie ist abwechslungsreich, der schönste Bewuchs zeigt sich oft schon in Tauchtiefen zwischen 10 und 20 Metern und mitten in den Visayas sind die Strömungen eher sanft und die See ruhig.
Viele der Resorts und Tauchbasen bieten Schnuppertauchen und Ausbildungen an, auch für Kinder ist etwas geboten. Die meisten bilden nach PADI-Richtlinien aus, es werden jedoch auch andere Organisationen anerkannt. Die nächste Dekompressionskammer befindet sich in Cebu City.
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